Mittwoch, 14. Januar 2015

It's time to begin, isn't it? ~ Imagine Dragons

12.01.15, 23:09, Taupo
Unsere Rundreise hat nun endlich begonnen!
Gepackt haben wir vorher schon, also mussten wir heute Morgen nur noch die Rucksäcke und Tüten ins Auto bringen, konnten uns ganz entspannt von allen verabschieden und sind pünktlich um 10 losgekommen. Das Auto ist ziemlich vollgepackt, aber ein bisschen Platz ist noch frei. Natürlich ist uns der Abschied schwer gefallen, aber Juli, Caro, Robert und Jason sehen wir morgen Abend schon wieder, sie sind auch zuerst nach Taupo gefahren, auf einen Campingplatz, und morgen gehen wir zusammen mit ihnen was trinken. Es war aber auch mmerkwürdig Hastings zu verlassen, wo wir uns mehr zu Hause gefühlt haben als in den Hostels. Man kannte die Leute, hatte einen großen Freundeskreis, einen Tagesablauf, kannte die schönsten Stellen in und um die Stadt. Und wir hatten eine wirklich tolle Zeit in Hastings, in den Whitehead Mews.
Aber schon nach kurzer Zeit machte die Wehmut der Euphorie Platz, als wir unterwegs waren. Chrissy ist gefahren, Vici hat auf dem Beifahrersitz navigiert und ich war für die Musik zuständig, und hatte die gesamte Rückbank für mich. Wir sind wieder durch eine unglaubliche Landschaft gefahren, wir konnten den Blick gar nicht abwenden und haben auch einmal an einem Aussichtspunkt angehalten um Fotos zu machen.
Nach zwei Stunden sind wir in unserem Hostel in Taupo angekommen und waren total begeistert: von unserer Terrasse (!) aus können wir den wunderschönen Lake Taupo sehen, das Queen sized bed ist das bequemste in dem wir je gelegen haben (vor allem nach einer Nacht im Auto, einer im Zelt und einer auf der Couch), das Zimmer ist komplett eingerichtet und extrem sauber, wie ein Hotelzimmer, das Bad sieht aus wie gerade erst gebaut. Die Dusche erinnert an Wellnesshotels.
Nachdem wir uns genug gefreut und entspannt hatten, beschlossen wir unseren Plan, zu den Huka Falls zu fahren, lieber auf Morgen zu verschieben und uns erstmal Taupo anzusehen. Die Stadt hat uns allen super gefallen, das City Center ist riesig und es gibt die verrücktesten Läden, einen Traumfängerladen zum Beispiel, und einen spirituell wirkenden Batikkleidungsladen.
Nachdem wir eingekauft und gegessen haben (wir haben es tatsächlich geschafft unsere Essgewohnheiten umzustellen und sind wieder mal bei morgens Müsli und abends Nudeln als einzige Mahlzeiten angelangt. Die Küche des Hostels ist zwar schön, aber die Herdplatten funktionieren leider extrem schlecht. Aber man kann ja nicht alles haben, wir sind hier mehr als zufrieden), begann die Sonne  langsam im Lake Taupo zu versinken und malte dabei die schönsten Farben an den Himmel. Deshalb sind wir nochmal zum See gelaufen, haben uns ans Ufer gesetzt und den Sonnenuntergang beobachtet, sowas habe ich noch nie gesehen.
Im Hostel haben wir dann lustigerweise Anne getroffen, die eine Zeit lang in den Whitehead Mews in Haus 20 gewohnt hat, sie wohnt jetzt unter uns. Morgen früh steht erstmal mein Skydive an, ich bon schon sehr gespannt! Eine Nacht bleiben wir noch in Taupo, dann geht es weiter nach Rotorua.

14.01.15, 2:30, Taupo
Was für ein Tag! Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ich erstmal ziemlich genervt, weil es so bewölkt war. Das hat sich dann aber glücklicherweise innerhalb weniger Stunden aufgelöst, und als wir am Skydive Standort angekommen sind, strahlte die Sonne schon wieder auf uns hinab. Mir blieb wenig Zeit für Nervosität, mir und den anderen Skydivern wurde ein Video gezeigt, wo ein bisschen erklärt wurde, wie alles abläuft und was man tzun muss, und die verschiedenen Pakete vorgestellt wurden. Man konnte sich nämlich während des Fallschirmsprünge fotografieren und filmen lassen. Leider haben aber selbst die Fotos 120$ gekostet, deshalb habe ich nur den Sprung genommen.
Dann wurden wir auch schon in blaue Anzüge gesteckt, mit vielen Gurten dran, und mit Helm und Plastikbrille ausgestattet. Mein "Mitglieder" (es werden nur Tandem Skydives angeboten, man steuert den Fallschirm also nicht selbst sondern ist an jemandem festgebunden, der das erledigt) hat sich mir kurz vorgestellt und dann ging es auch schon in das kleine Flugzeug, mit dem wir 3,6 km in die Höhe, über Lake Taupo geflogen sind. Ich saß direkt am "Ausgang" und durfte mir beim 15 minütigen Flug schon mal ganz genau ansehen, was ich mir da gleich antun würde. Aber allzu schlimm war es trotzdem nicht. Ich war dann auch die erste, die dran war. Eigentlich musste ich gar nichts machen, alles ging so schnell, dass ich auch nicht darüber nachdenken konnte. Mein Tandemskydiver hat mich nach draußen geschoben, sodass ich schon in der Luft hing und nur noch durch die Gurte gesichert war. In der nächsten Sekunde hat er sich schon fallen gelassen und im freien Fall sind wir mitten auf den See zugesaust. Vorher habe ich von vielen Leuten gehört, dass der freie Fall einfach nur schrecklich ist, man bekommt keine Luft, hört nichts, und denkt man stirbt gerade. Das kann iCH allerdings überhaupt nicht bestätigen, das erste was ich dachte war: Das mache ich nochmal! 45 Sekunden lang bin ich ungebremst Richtung Erde geflogen, ein unglaubliches Gefühl. Der Ausblick war super schön, wir waren noch über den Wolken. Der Wind ist unglaublich laut und stark, die Luft ist kalt. Erst muss man den Kopf nach hinten legen, sich am Gurt fest halten und die Beine mit denen des Tandem Skydivers verhaken, und dann darf man nach wenigen Sekunden die Arme und Beine ausstrecken. Als der Fallschirm geöffnet wurde, gab es erstmal einen Ruck nach oben und dann sind wir ganz langsam auf den Boden zurück gesegelt. Das war genauso schön wie der freie Fall, weil man sich nun richtig auf die tolle Landschaft konzentrieren konnte, und der Tandem Skydiver in scharfen Kurven geflogen, was sich wie eine Achterbahnfahrt angefühlt hat. Leider hat das Ganze insgesamt nur drei Minuten gedauert, als ich gelandet bin, habe ich aber trotzdem wie ein Honigkuchenpferd gegrinst und verkündet, dass ich im Abel Tasman auf der Südinsel nochmal skydiven will.
Vom Skydivimg sind wir direkt zu den Huka Falls gefahren, und dieses Schauspiel lässt sich mit Worten gar nicht beschreiben. Es handelt sich dabei um einen unglaublich wilden und reißenden Fluss, der in einem grün-blauen Farbton schimmert und extrem schön aussieht. Nachdem wir hunderte von Bildern gemacht haben, haben wir uns zu einem Wanderweg begeben, den wir allerdings dann nur zur Hälfte gegangen sind, weil es schon wieder so heiß war. Am Parkplatz haben wir dann zufällig Juli, Caro, Jason und Robert getroffen, die sich auch die Huka Falls angeschaut haben.
Abends waren wir mit den vieren im "Jolly Gold Fellow", einer Bar die viel zu luxuriös für unser Backpackerbudget aussah, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Danach waren wir dann noch bei uns im Hostel und dasehemalige Haus 20 war äußerst neidisch, weil die nämlich erstmal nur campen um Geld zu sparen, statt in Hostels zu wohnen. Es  war mal wieder ein sehr lustiger AbeND und wir haben uns versprochen, und auch in Rotorua, unserem nächsten Stop, noch einmal zu treffen, bevor wir uns dann fürs Erste endgültig verabschieden. Es war ein rundum perfekter Tag und wir freuen und schon auf unser nächstes Ziel!

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