Sonntag, 18. Januar 2015

Just around the river bend ~ Disney's Pocahontas

17.01.15, 00:11, Rotorua
Zur Maori Experience im nachgebauten Maori Dorf "Tamaki" wurden wir mit einem Reisebus abgeholt, in dem auch alle anderen Teilnehmer der Experience saßen. Die Busfahrer in hat und schon auf dem Weg einige Worte auf Maori beigebracht, wie zum Beispiel "Kia Ora", was gleichzeitig Hallo, Tschüß, Danke, Bitte, Guten Abend und guten Morgen heißen kann.Sie hat aaußerdem alle Teilnehmer nach ihrer Nationalität gefragt. Wir waren die einzigen Deutschen, und auch die einzigen Backpacker. Es waren viele alters Menschen dabei und ein paar Familien mit kleinen Kindern.
Noch im Bus wurde ein "Chief", also ein Anführer unserer Gruppe bestimmt (die Busfahrwerin hat einfach einen Namen von der Teilnahmeliste vorgelesen, Freiwillige gab es nicht). Im Maoridorf angekommen sind zur Begrüßung 4 Maori Krieger angerannt gekommen (traditionell gekleidet und mit der typischen Gesichtstätowierung) und haben zur Begrüßung den "Haka" vollzogen, ein tänzerisches Ritual, dass zur Begrüßung aber auch vor Kämpfen durchgeführt wird. Es besteht aus lauten Rufen, viel rumgestampfe und gehüpfe und eilen Grimassen. Dabei fuchteln die Maori mit Speeren vor den Gesichtern der Eindringlinge rum, reißen die Augen weit auf und strecken die Zunge raus. Das alles wirkt erstmal äußerst beängstigend und irgendwie auch lustig, aber die Maori meinen es total ernst und wir wurden vorher schon gewarnt, nicht zu lachen und uns nicht zu viel zu bewegen. Der Haka wurde bei der Begegnung mit fremden Völkern getanzt, um diesen Angst zu machen und sie abzuschrecken. Bei jedem Spiel der "All Blacks", der neuseeländischen Rugbymannschaft, von der hier JEDER Fan ist (sie sind auch richtig gut) vollziehen die Spieler dieses Ritual auf dem Spielfeld vor ihren Gegnern.
Unser Chief musste sich dann vorwagen und die Krieger auf Maoriart begrüßen, indem er seine Stirn zweimal an die Stirn des Maori legte.
Anschließend ist die Gruppe von etwa 100 Leuten in drei kleinere Gruppen geteilt worden, in denen die Stationen im Maoridorf nacheinander abgearbeitet wurden. An jeder Station standen ein oder zwei Maori vor einer kleinen Hütte, und haben einen Teil ihrer Kultur anschaulich erklärt. Zuerst gab es ein Spiel, für das vier Leute (unter anderem Chrissy) ausgewählt wurden. Jeder hat einen Stock in die Hand bekommen, und dann wurden immer wieder die Maori Begriffe für rechts und links genannt. In die jeweilige Richtung mussten die Personen, die in einem Quadrat zueinander standen, rennen, ihren Stock dabei stehen lassen und rechtzeitig den nächsten Stock erreichen, ohne dass dieser umfällt.
An einer anderen Station wurde den Männern der "Haka" beigebracht, wir wollten auch aber Frauen durften nicht, Emanzipation ist in der Maorikultur offensichtlich noch nicht so angekommen. Die Frauen haben ein Band mit einem Säckchen dran, dass sie irgendwie um ihre Hand schwingen und damit Geräusche erzeugen. Dass fürhren sie synchron aus, sodass auch dabei ein Tanz entsteht. Es gab noch ein Spiel, dass mich sehr an Koordinationsübungen aus dem Sportunterricht erinnert hat: Man musste durch eine auf den Boden gezeichnete Leiter durchtrippen, ohne auf die Striche zu treten. Eine Frau hat erklärt, dass Flachs eines der wichtigsten Materialien für die Maori ist, und sie daraus alles Mögliche wie zum Beispiel Körbe herstellen können.
Die Hütten sind alle mit eingeritzten Symbolen verziert, die zum Teil Geschichten erzählen. Alles haben wir leider nicht mitbekommen, weil viele der Moari mit sehr starkem Akzent gesprochen haben.

Als alle mit den Stationen fertig waren, ging es weiter im Maoridorf: Nun wurde uns gezeigt, wie ein Hangi gekocht wird. Dabei wird ein Loch in den Boden gegraben, Feuer darin gemacht und dann Brot, Fisch, Fleisch und Gemüse hinein gelegt. Das ganze wird dann wieder mit Erde und Holz zugedeckt und ein paar Stunden dort gelassen, bis das Essen gar ist.

Als nächstes wurden wir in einen Vorführungsraum geführt, mit Stühlewn und einer Bühne. Dort wurden traditionelle Lieder gesungen (die waren wirklich schön), und mit Flöten aus Muscheln, Trommeln und Gitarren begleitet. Außerdem wurden verschiedene Tanzchoreographien vorgeführt, das war extrem beeindruckend. Es wurde noch ein kurzes Video über die Geschichte der Maori gezeigt.
Zum Schluss gab es dann ein Essensbuffet: Es gab Salat, Kartoffeln, die traditionell neuseeländischen Süßkartoffeln (schmecken ein bisschen wie Rost Kastanien, total lecker), Lamm und Hühnerfleisch, Brot, eine merkwürdige Masse aus aufgeweichten Brot und ziemlich vielen Gewürzen, die aber auch richtig gut geschmeckt hat, und zum Nachtisch eine Torte mit Kiwi und Baiser, Pfirsiche und Brownies mit VanilleSoße. Wir waren von allem total begeistert, vor allem da wir ja die ganze Zeit sonst nur Nudeln essen. Danach gab es noch ein bisschen musikalische Untermalung und dann ging es zurück in den Bus. Die Rückfahrt war super, die Busfahrer in hat alle nacheinander aufgefordert, ein Lied in ihrer Sprache zu singen. Wir drei haben "99 Luftballons" gesungen, alle waren ganz begeistert. Dann haben alle noch ein paar Lieder zusammen gesungen (z.B. Take me home Country roads), es war eine tolle Stimmung, weil man richtig gemerkt hat, wie sich alle plötzlich verstanden haben, trotz unterschiedlicher Herkunft. Es wurden dann noch ein paar neuseeländische Kinderlieder gesungen, unter anderem eines bei dem es um eine Busfahrt ging. Bei den entsprechenden Stellen ist die Busfahrer in etwa zehnmal um den Kreisverkehr gefahren, bis sie abgebogen ist, und hat laut gehupt, ala es in dem Lied vorkam. Wir hatten eine Menge Spaß.
Allein schon wegen der Busfahrt und dem Essen war die Maoriexperience das Geld wert, und auch die Tänze und Gesänge waren toll. Insgesamt fand ich den Überblick über die Kultur aber zu allgemein, es blieben viele Fragen offen. Mich hätte zum Beispiel interessiert, ob es noch Maoridörfer wie dieses gibt und wie die Menschen dort leben, was für Zeremonien gefeiert werden, was die verschiedenen Symbole bedeuten, welche Religion die Maori haben,...
Dieses Wissen muss ich mir dann eben selbst aneignen. Besonders die Geschichte finde ich sehr interessant: Neuseeland war eines der letzten Länder das besiedelt wurde, erst 1300 kamen die Maori von Polynesien dort an. Sie passten sich an das neue Land an und entwickelten ihre Kultur, als die europäischen Eroberer ankamen. Im Gegensatz zu Südamerika wurde Neuseeland aber nicht sofort eingenommen, die Europäer hatten Angst und Respekt vor den Maori, wurden teilweise versklavt und gefressen. Viele haben sich aber auch mit der Maorikultur identifiziert und wurden in die Stämme aufgenommen.
Mit der Erfindung der Schusswaffen begannen in Neuseeland die Musketenkriege, die Maori hatten keine Chance gegen die neuen Waffentechnologie der Spanier und Engländer, und die Bevölkerungszahl ging stark zurück, außerdem verloren die Maori eine Menge von ihrem Land.Erst 1840 sicherte der Vertrag von Waitangi den Maori den Besitz von Land und See zu.
Es wurde vermutet, dass die Maori durch die Dezimierung der Bevölkerung aussterben würden, doch die Maori mischten sich mit Europäern und bewahrten trotzdem ihre kulturelle Identität, es gab eine großen Aufschwung für das Maorivolk.
Heute haben die Maori ein gesichertes Mitspracherecht in der Politik, ihre Sprache ist neben Englisch die anerkannte Landessprache, und ihnen steht ein großer Teil der Gebiete zu. Trotzdem gehören die meisten Maori zur sozialen Unterschicht, mit viel Arbeitslosigkeit, niedrigem Einkommen, schlechter Schulbildung und niedrigerer Lebenserwartung. Trotzdem finde ich es bemerkenswert, wie die Kultur trotz allem über lebt hat, 14% der neuseeländischen Bevölkerung sind heute Maoris. In Amerika beispielsweise konnten sich die indigenen Völker viel weniger etablieren, wurden versklavt und ausgelöscht, oder werden heute noch unterdrückt.
17.01.15, 2:00, Rotorua
Wir sind gerade vom Rafting zurück gekommen! Als wir uns gestern die Bilder auf dem Flyer noch einmal genauer angesehen haben, haben wir uns wirklich gefragt, ob das ganze so eine gute Idee war. Wir haben natürlich Level 5, das höchste gebucht, und da fällt das Raft (Eine Art großes Schlauchboot) einen sieben Meter hohen Wasserfall runter.
Aber es gab kein zurück mehr. Nachdem wir den Srandort endlich gefunden hatten, bekamen wir einen Fließpulli, den wir über die Bikinis ziehen konnten, einen Helm, eine Schwimmweste und spezielle Schuhe. Zuerst haben wir trocken geübt. Sechs Leute und ein Guide saßen in unserem Raft und der Guide namens Blue hat uns erklärt wie wir paddeln sollten, was wir machen wenn jemand rausfällt und wie wir uns bei den Wasserfällen verhalten sollten. Dann ging es auch schon los. Am Anfang war der Fluss noch ganz ruhig aber dann jagte eine Stromschnelle die nächste, wir mussten uns festkrallen, wurden sehr nass und haben viel gfeschrien und gelacht. Der Fluss führt direkt durch Urwald, was richtig cool ist. An einigeb Stellen durften wir rausspringen und ein bisschen schwimmen, das Wasser war ganz warm und mit der Schwimmweste muss man sich einfach nur auf den Rücken legen und treiben lassen. Beim großen Wasserfall mussten wir uns kurz vorher nach unten ducken und die Luft anhalten, das Raft ist sieben Meter nach unten gefallen und dann ist es komplett für ein paar Sekunden eingetaucht. Wir hatten Glück und es hat sich nicht überschlagen, alle sind drin geblieben und hatten einen riesen Spaß! Der Guide war sehr cool, er hat immer versucht die anderen Rafts zu rammen und hat alle ausgelacht, die rausgefallen sind. Und er ist rüvkwärts mit uns in die Wasserdälle gefahren, damit wir nass gespritzt werden. Am Ende konnte man dann eine Foto CD kaufen.

3 Kommentare:

  1. Was für ein Spaß! Hier sind alle neidisch ...

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  2. Hangi <3 Na schon Werner Wasp gesehen? ;) Habt noch viel Spaß und gönnt euch ab und an mal ein gutes Essen ;)

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