20.06.15, 19:00, Mt Cook
Die vergangenen Tage waren ziemlich abenteuerlich! Das Pizzaessen mit den anderen Volunteers war erstmal ziemlich lustig, es ist natürlich nicht ganz einfach in eine bestehende Gruppe reinzukommen, die verstehen sich alle sehr gut miteinander und sind immer am rumalbern. Also habe ich erstmal nur zugehört und mit gelacht. Die Gruppe besteht aus Kyle und Mary, einem Paar aus den USA das meistens unter sich bleibt, dessen gemeinsamer Freund Matt, Imke (auch aus den USA), und Peter, der ist Deutscher. Die selbstgemachte Pizza war der Hammer! Und der Nachtisch erst: Snickerstorte...
Am nächsten Morgen wurde mir dann erklärt, wie die Betten hier gemacht werden (ist ja bei Stockbetten gar nicht so einfach). Eigentlich alles ziemlich einfach. Bad und Küche putzen ist etwas komplizierter, sollte ich aber auch bald raushaben. Betten machen und Bad putzen ist immer von 10 bis 12 Uhr, Küche von 14 bis 16 Uhr. Der Rest des Tages ist frei.
Chrissy und ich haben unseren ersten Walk hier gemacht: Den Hooker Valley Walk. An dem Tag war es schon extrem windig, es war gegen Ende ziemlich schwer voran zu kommen. Der Walk war aber einfach nur toll! Erst sind wir an einem großen Stein mit Hinweisschild vorbeigekommen, es gibt ein berühmtes Foto von der ersten Frau, die Mt Cook bestiegen hat, auf diesem lehnt sie an genau diesem Stein. Dann führte uns der Weg an einem Denkmal für alle Wanderer, die durch Lawinen am Mt Cook gestorben sind vorbei. Dann ging es immer weiter auf Mt Cook zu, an einem wunderschönen See vorbei und über drei ziemlich schwankende Hängebrücken. Wir sind aber nicht bis zum Ende des Tracks gegangen, weil es so weit war.
In dieser Nacht war es extrem stürmisch, wir dachten schon das Haus bricht ein, alles hat geknarzt. Am nächsten Tag hat es dann gegen Mittag zu schneien angefangen, und zwar heftig. Innerhalb von einer Stunde hatten wir einen halben Meter Schnee. Nach meiner Schicht sind wir im Wald spazieren gegangen, der einfach nur toll aussah im Schnee! Wir haben einfach unsere Gummistiefel angezogen, um keine nassen Füße zu bekommen.
Am nächsten Morgen lag noch mehr Schnee, und irgendwann abends ist plötzlich der Strom ausgefallen. Bis heute war eine Schulklasse da (nur Mädchen), die alle panisch geschrien haben, als es plötzlich stockdunkel war. Nach ein paar Minuten ging das Licht wieder an und der Hotelbesitzer Jason kam ins Wohnzimmer, und hat erklärt dass wir nun das Notstromaggregat benutzen, und unbedingt Strom sparen sollten. Die Heizungen sind ausgegangent, und alle Fenster und Vorhänge wurden geschlossen um die Wärme nicht zu verlieren. Außerdem meinte er, dass es vermutlich bald kein heißes Wasser mehr gibt. Der nächste Ort, aus dem man in so einem Fall Hilfe (bzw einen Elektriker) bekommen kann, ist über 2 Stunden entfernt und die Straßen waren ohnehin alle gesperrt. Somit konnte in den nächsten zwei Tagen niemand das Dorf verlassen, alle Gäste mussten ihren Aufenthalt im Hostel verlängern.
Nach einem Tag hatten wir zum Glück wieder volle Stromzufuhr, ohne Heizung war es schrecklich kalt.
Heute konnten dann auch endlich die Straßen geräumt werden. Chrissy und ich hätten heute eigentlich unseren Skydive machen sollen( wir mussten ihn immer wieder verschieben wegen des Wetters), aber heute morgen um 10, wenn wir hätten losfahren müssen, war die Straße noch nicht befahrbar. Wir haben den ganzen Morgen hin und her über legt, Chrissy hätte morgen fahren müssen um ihren Flug von Christchurch nach Auckland nicht zu verpassen, aber wer weiß wie das Wetter morgen wird.
Deshalb ist sie letztendlich dann doch schon heute gefahren, obwohl es eigentlich viel zu glatt und gefährlich ist.
Natürlich war auch das wieder ein sehr schwerer Abschied, und es fühlt sich immer noch sehr komisch an, nun allein zu sein. Heute habe ich das ganze Zimmer für mich, es sind im Moment nur drei Gäste da, niemand möchte die Straßen unter diesen Umständen befahren.
Die anderen Volunteers schlafen alle im selben Zimmer, aber weil die sich da so ausgebreitet haben soll ich warten bis Peter weg ist, bis ich zu ihnen ziehe.
Heute war ich noch ein bisschen draußen unterwegs, die Tracks sind leider so gut wie unpassierbar, weil man bei jedem Schritt 40 Zentimeter im Schnee ein sinkt. Also bin ich ein bisschen den Highway lang gelaufen, schöne Aussicht hat man hier ja überall.
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