Mittwoch, 15. April 2015

Can you sing with all the voices of the mountains? ~ Pocahontas

15.04.15, 00:38, Franz Josef
Von Greymouth aus ging es heute Morgen zum Franz Josef Gletscher, oder genauer gesagt in die gleichnamigen Stadt am Fuß des Gletschers. Das Schnee und eisbedeckte Gebirgen konnte man schon ein paar Minuten nachdem wir losgefahren sind. Wir konnten uns kaum daran sattsehen und haben einmal für ein Foto angehalten. Dabei konnten wir in der Ferne einen See glitzern sehen, das sah so schön aus, dass wir uns entschieden wieder ein Stück zurück zu fahren und den See genauer in Augenschein zu nehmen. Dies erwies sich als eine super Idee, denn vom Seeufer aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Berge. Wir haben einen Steg gefunden und ca 100 Bilder gemacht? Natürlich durfte auch die Gitarre nicht fehlen, ein perfekter Ort für ein bisschen Musik. Wir konnten uns kaum losreißen, aber es stand ja noch eine Wanderung auf dem Programm.
Je näher wir dem Gletscher gekommen sind, desto schöner wurde die Landschaft: Nun sind wir oft über Brücken gefahren, unter denen Flüsse aus blassblauem Gletscherwasser hindurchflossen.
Das Wetter hat sich zudem um 90 Grad gedreht: statt heftigem Regel, Hagel und Wind haben wir nun herrlichen Sonnenschein und blauen Himmel, wir haben mit unserer Planung alles richtig gemacht. Allerdings wurde es immer kälter, je näher wir dem Gletscher kamen, es ist aber trotzdem noch ganz angenehm.
Die Stadt "Franz Josef" hat uns auf den ersten Blick schon super gefallen, es sieht hier aus wie in einem Skigebiet. Nachdem wir im Hostel eingecheckt haben, gab es erstmal eine kurze Verschnaufpause, und dann haben wir uns für unsere Wanderung eingekleidet: Leggins und Jeans, Pulli, Strickjacke, Regenjacke, Mütze, Stulpen, zwei paar Socken.
Ganz so kalt wie erwartet war es dann doch nicht, aber geschnitzt haben wir auch nicht in den Sachen.
Die eineinhalb stündige Wanderroute führt zwischen zwei Bergen hindurch, wie ein Canyon. Es sah aus wie in einem Steinbruch, und von den Bergen flossen zahlreiche Wasserfälle hinab. Der Weg war erst schnurgerade, später wurde es kurviger und steiler. Den markierten Bereich darf man nie verlassen, da manchmal Steine, Eisstücke oder Wassermassen herabrollen, die einen Menschen problemlos töten können , an einem anderen Gletscher in der Nähe ist dies auch vor ein paar Jahren passiert,weil zwei Leute über die Absperrungen geklettert sind. Richtig nah kommt man leider nicht an den Gletscher ran, dort führen mur begleitete Touren hin. Es war aber trotzdem total toll, eine einzigartige Strecke!
Als wir uns auf den Rückweg machten, wurde es richtig windig und kalt, also nichts wie schnell nach Hause und heiß duschen!
Unsere englischen Nachbarn aus dem Blenheim Backpackers wohnen grade im Hostel gegenüber, gerade eben waren wir mit denen noch in einer Bar. Und dort sind wir mit einer Limousine hin gefahren worden! Die Engländer hatten sich nämlich aus Spaß eine gemietet, und esnwasr noch Platz drin, deshalb durften wir einfach mitfahren! Wir waren kein bisschen Ausgehbereit (sehr spontane Sache), aber wer kann schon von sich behaupten schonmal in Jogginghose in einer Limousine gesessen zu haben?

15.04.15, 16:00, Franz Josef
Heute Morgen habe ich endlich meinen lang ersehnten Horse Trek gemacht!
Der Veranstalter liegt mit dem Auto nur 5 Minuten von Franz Josef entfernt. Als ich ankam standen alle Pferde schon gesattelt und getrennt bereit, und es waren auch schon fast alle sechs Teilnehmer anwesend. Wir wurden alle nach unserer Reiterfahrung gefragt und dementsprechend einem Pferd zugeteilt. Fast alle konnten bereits reiten, aber da ich am längsten Unterricht bekommen habe wurde ich Junior zugeteilt, ein kleiner Fuchs, von dem die Guides gleich gesagt haben dass er störrisch ist und man gut aufpassen muss. Das fand ich erstmal ziemlich blöd, ich wollte einfach nur einen entspannten Ausritt ohne Scherereien haben. Die Sorge war dann allerdings völlig unbegründet, Junior war sehr viel williger als die Schulpferde die ich vom zu Hause gewöhnt bin und ich hatte überhaupt keine Probleme mir ihm. Der Westernsattel war zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich ziemlich bequem. Die Sonne hat wieder vom blauen Himmel gestrahlt, und es war sehr warm - das hatte ich nicht erwartet und war definitiv zu dick angezogen.
Vom Gletscher hat man zuerst sehr wenig gesehen, weil er sich hinter uns befand. Dafür in alle Richtungen leuchtend grünes Weideland, Berge, und Wald. Es ging auch ein Stück durch den Regenwald, durch so ein matschiges und steiniges Gebiet bin ich noch nie geritten, mehrmals dachte ich dass mein Pferd aus rutscht, stecken bleibtoder hinfällt, aber alle Pferde kennen das Gelände in und auswendig und sind sehr trittsicher. Nach einer Stunde haben wir wohl eine Art ausgetrocknetes Flussbett erreicht, das voller Kieselsteine war und so gerade wie eine Straße. Diese haben wir als Trab- und Galloppstrecke benutzt - endlich! Ich hatte erst Bedenken, da Junior ja angeblich so schwierig sein sollte. Er ist aber nicht mal von selbst angallopiert als die anderen damit angefangen haben, sondern hat auf meine Hilfe gewartet. Der Galopp war dann natürlich auch wie immer das tollsten: Nun hatten wir den Gletscher direkt vor uns und befanden ums auf einer kleinen Anhöhe, sodass wir eine großartige Sicht hatten. Im Galopp war es dann auch endlich nicht mehr so warm.
Wie sind noch ein paar mal galoppiert, aber für meinen Geschmack immer noch zu wenig ;) Trotzdem, wieder mal ein super Erlebnis! Und vor allem war es toll nach fast einem Jahr endlich mal wieder auf dem Pferderücken zu sitzen.

19:49
Um 17 Uhr waren wir noch bei den Glacier Hot Pools. Leider ist das nicht so wie man sich das vorstellt, dass man irgendwo auf dem Berg in einem natürlich geschaffenen Becken sitzt, sondern eine Schwimmanlage im Tal, mit drei unterschiedlich heißen Becken. Es war aber trotzdem sehr schön gemacht, mit künstlicher Vegetation, sodass es aussieht als ob man sich im Jungle befindet.
Morgen geht es weiter, nach Queenstown!

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