Dienstag, 21. Juli 2015

You put your arms around me and I'm home ~ Christina Perri

20.07.15, 9:23, Christchurch
Endlich wieder vereint! Nun kann die Tour beginnen, (fast) alle Stationen, die ich mit Chrissy und Vici bereist habe, werden jetzt noch einmal abgeklappert. Morgen geht es los, mit Mt Cook.
Die Fahrt nach Christchurch war schrecklich langweilig, es hat geregnet, später geschneit, und man hat absolut gar nichts durchs Fenster gesehen. Im strömenden Regen musste ich dann schnell mein Hostel ausfindig machen, aber ich hatte wieder eins gebucht, dass sich gleich um die Ecke von der Bushaltestelle befand.
Das Hostel war total hässlich, mein Zimmer war ein 10 Bett Zimmer, mit einer Gruppe von jungen Mädchen drin, die erst bis halb 12 eine Pyjamaparty gefeiert haben, und dann um halb vier aufgestanden sind um auszuchecken, weil sie einen Flug mitten in der Nacht hatten.
Die Kühe war viel zu klein für die ganzen Leute und ein einziges Chaos, und es gab keinen richtigen Aufenthaltsraum. Aber zum Glück war es ja nur für eine Nacht.
Am nächsten Morgen bin ich gegen halb 12 aufgebrochen, um meinen Rucksack in das Motel zu bringen, das meine Eltern schon vorher für die ersten beiden Nächte gebucht hatten. (Ich wollte nicht mit dem ganzen Gepäck zum Flughafen) Da hat sich schon das erste Problem mit dem Bus aufgetan: Ich musste erst eine viertel Stunde laufen (mit dem schweren Rucksack... Uff!) und wollte dann den Bus nehmen, auch wenn ich nur eine Station fahren konnte, besser als 25 Minuten zu laufen. Als der Bus dann mit 20 Minuten Verspätung endlich kam, meinte der Busfahrer, es wäre Quatsch die eine Station zu fahren, das wäre gleich um die Ecke. Also bin ich die Station gelaufen (was definitiv NICHT gleich um die Ecke war), und dann noch das Stück von der Bushaltestelle zum Motel. Ziemlich fertig und genervt bin ich dann endlich angekommen, aber zum Glück war die Rezeptionistin total nett, und hat mich sogar schon in unser Apartment einchecken lassen. Außerdem hat sie uns ein kostenloses Upgrade in ein besseres und größeres Apartment gegeben!

Mit ca 18 kg weniger auf dem Rücken bin ich dann wieder zurück zur Bushaltestelle, war allerdings verwirrt, weil es hier zwar ein Bushäusschen gab, aber gar keinen Fahrplan. Nach einiger Zeit ist der Bus dann gekommen und trotz meines Winkens einfach vorbei gefahren, ich stand also definitiv an der falschen Stelle. Als ich die tatsächliche Haltestelle ausfindig gemacht hatte, musste ich laut Fahrplan noch 15 Minuten warten. Der Bus war aber auch nach 45 Minuten noch nicht da, was mich an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, denn inzwischen wurde die Zeit auch knapp, und ich hatte mich schon ein Jahr lang auf den Moment gefreut, meine Familie am Flughafen zu empfangen.
Schließlich habe ich mir ein Taxi gerufen, dass glücklicherweise innerhalb von wenigen Minuten da war. Der Taxifahrer war so nett, dass ich mich dann kaum geärgert habe 35$ statt den 4$ für den Bus bezahlt zu haben.

Am Flughafen habe ich mich besser zurecht gefunden als gedacht, so groß ist er gar nicht, und alle internationalen Flüge kommen an der gleichen Stelle an, weil ja alle Passagiere erst durch die Biosecurity Kontrolle müssen. Der Flug hatte dann aber eine halbe Stunde Verspätung und meine Familie kam gefühlt als letzte aus dem Flugzeug, ich hätte mich also gar nicht so hetzen brauchen. Aber das kann man ja nicht vorher wissen.
Ich stand also mit meinem Wilkommensschild neben den ganzen Emirates Leuten mit ihren Namensschildern, die irgendwelche Leute zu ihren Hotels bringen sollten.
Der Moment in dem die drei dann endlich auf mich zugerannt sind (Hannah zumindest), war definitiv einer der schönsten Momente des ganzen Jahres.

Bevor wir ins Motel konnten, mussten wir erstmal alles mit dem Mietauto klären, es auf dem riesigen Parkplatz finden und dann noch herausfinden wie es funktioniert (wo ist bei einem Automatikwagen eigentlich die Handbremse...?)
Das Links fahren hat dann auch ziemlich schnell geklappt, trotz einiger Unsicherheiten am Anfang. Ich habe den Navigator gespielt (oder es zumindest versucht...letztendlich haben wir doch die Navigationsfunktion des Handys benutzt) und sind erstmal einkaufen gefahren. Das hat mich wieder sehr an meine Roadtrips mit Chrissy und Vici erinnert, meine Familie durfte erfahren wie es sich anfühlt nach ewig langer Reise und dröhnenden Kopf sich erstmal durch eine neue Stadt navigieren zu müssen, völlig erledigt im Supermarkt rumzustehem und überhaupt keine Ahnung zu haben was man eigentlich will und braucht und einfach nur schlafen zu wollen.

Als wir dann endlich im Motel waren (schwieriger als gedacht, denn auf dem Weg gab es wieder tausend Baustellen, die das Navi nicht kannte, und die Umleitungen die wir genommen haben nicht akzeptiert hat, es wollte uns immer wieder auf die gleichen gesperrten Straßen bringen) waren wir alle ganz begeistert davon, wie schön das Apartment ist. Während mein Vater und meine Schwester schon halb am einschlafen waren, haben meine Mutter und ich gekocht und wir haben und viel erzählt, wie das halt so ist wenn man sich ein Jahr lang nicht gesehen hat.

Heute gucken wir uns ein bisschen Christchurch an, das Wetter ist zum Glück wieder schön.

20.07.15, 21:28, Christchurch
Nach einem ausgiebigen Frühstück (ausgiebiger als ich es das ganze Jahr über hatte) haben, sind wir aufgebrochen, zu Christchurch Botanischem Garten. Im Winter ist er leider nicht ganz so schön wie vermutlich zu den anderen Jahreszeiten, aber glücklicherweise sind die meisten Pflanzen in Neuseeland ja zu allen Jahreszeiten grün.
Der botanische Garten ist einfach riesig. Es gibt einen Steingarten, einen Rosengarten, einen Naturgarten, Gewächshäuser und und und...

Anschließend haben wir uns das City Centre angeguckt. Da fast alle Geschäfte durch das Erdbeben 2011 zerstört wurden, stehen nun bunte Container dort wo das Zentrum sein sollte, dort befinden sich die Geschäfte drin. Eigentlich sieht das ganz süß aus, es ist zumindest eine gute Übergangslösung.
Nachdem wir uns eine zerstörte Kathedrale angeguckt haben, war das allgemeine Interesse über das große Erdbeben, das diese Stadt so sehr verändert hat so gestiegen, dass wir noch ins "Quake City" gegangen sind, einem Museum über das Erdbeben. Es war wirklich toll grmacht und sehr interessant, es wurde mit viel Multimedia erklärt wie das Erdbeben entstanden ist, es gab Live Mitschnitte von Überwachungskameras, Augenzeugenberichte und persönliche Schicksale, Pläne für den Wiederaufbau der Stadt. Besonders gefallen haben mir die Erfindungen der Menschen, die in ihrer Notlage kreativ geworden sind und sich beispielsweise Toiletten in Telefonzellen gebaut haben, oder in Zelten. Es wurde auch gezeigt, wie das Erdbeben in verschiedenen Comics veralbert wurde, einfach weil die Leute trotzdem über irgendwas lachen mussten.

Als wir mit dem Museum durch waren, waren wir tatsächlich fünf Stunden in Christchurch unterwegs gewesen, und waren alle fix und fertig, aber sehr zufrieden mit umserem ersten Tag. In einem Speights House sind wir abends noch essen gegangen, es war total gemütlich dort und das Essen super!

21.07.25, 22:53, Mt Cook
Heute Morgen ging es dann wieder ans Zusammenpacken und Auschecken, Mount Cook war unser erstes Ziel. Wir hatten wieder Glück mit dem Wetter, und so konnten wir die wunderschöne Strecke genauso genießen wie Chrissy und ich vor ungefähr einem Monat. Wir haben auch wieder genau an den selben Stellen angehalten, am Lake Tekapo und an der Church to the good Sheperd, denn beides muss man einfach gesehen haben. Als wir abends angekommen sind, habe ich mich ein bisschen gefühlt als würde ich nach Hause kommen. Matt, Mary und Kyle sind immer noch hier, und auch von Jason wurde ich gleich begrüßt. Nach wie vor gefällt es mir super hier, es ist alles so gemütlich. Da mein Vater auch Gitarre spielt, war das Abendprogramm von Anfang an klar: gemeinsame Jam Session!
Es ist toll wieder hier zu sein.


23.07.15, 00:20, Mt Cook

Heute haben wir alle zusammen den Hooker Valley Track gemacht, bei wunderschönem Wetter. Wenn ed nicht stürmt braucht man tatsächlich nur drei Stunden und nicht fünf... jedenfalls war es durch die Sonne richtig warm, sodass wir alle Jacken ausziehen konnten.

Danach waren wir noch im Hermitage Kaffee trinken und abends haben Hannah und ich jedes Lied gesungen und auf Gitarre gespielt was wir kennen (alles zweistimmig!) und dann haben wir alle noch im gemütlichen Dining Room Activity gespielt. Zwischendrin warewn wir noch kurz draußen um den Nachthimmel zu bewundern. Schließlich ist Mt Cook eine der besten Regionen der Welt dafür, man kann jede Nacht die Milchstraße ganz eindeutig sehen, und außerdem unzählige andere Sterne, viel mehr als sonst irgendwo.

Morgen früh machen wir noch den Kea Point Track bevor wir nach Queenstown weiter fahren.

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