Montag, 29. September 2014

Hope when you take that jump you don't fear the fall ~ One Republic

28.09.14, 23:14, Hastings
Am Freitag waren wir abends bei der Illuminate Paint Party, eine Art Holi Festival, wo man nicht mit Farbpulver sondern mit flüssiger Farbe bespritzt wird. Es war auch sehr cool dort, nur war das Festival ab 16 Jahren und es waren auch so ungefähr alle außer uns 16. Stattgefunden hat das ganze in einer Halle, die mit weißem Stoff ausgehängt wurde, an der Decke hing eine Schwarzlicht Lampe. Alle dort trugen ausschließlich weiße Kleidung, die durch das Schwarzlicht im dunkeln geleuchtet hat. Bis 21 Uhr ware einfach nur Party, vorne, wo später mit der Farbe gespritzt wurde, wurde Musik gespielt und die Neuseeländer waren wir verrückt am tanzen. Dabei hüpfen sie alle die ganze Zeit, und die Arme von ALLEN sind oben, die sind hoch motiviert. Und dann kam "Party in the USA" und alle haben gekreischt und sind vor Freude ausgerüstet, wir waren etwas verwirrt. Aber mit der Farbe war es ziemlich cool, auch wenn ich erstmal nichts gesehen hab, meine Brille und Augen waren voll damit.
Den Jungs hatten wir nicht erzählt, dass wir dort hingehen und die Blicke, als wir vor Farbe triefend (und frierend) um 23 Uhr nach Hause kamen, waren unbezahlbar.








Samstag musste Chrissy wieder arbeiten und Vici und ich sind wieder frühstücken gegangen, das ist jetzt unsere Routine. Samstag morgen frühstücken und Freitags gehen wir immer abends Pizza essen. Dienstag und Donnerstag ist abends Sport angesagt, woran ich nur gelegentlich teilnehme... ;)
Sonntag morgen wollten wir eigentlich zum Farmer's Market, einem Gemüsemarkt, wo es auch ganz viel anderes Zeug gibt, wie ein Flohmarkt, aber es hat geregnet. Also noch ein Wochenende chillen.
Sonntag bin ich noch in einen anderen Park gegangen, der war aber leider nicht so schön wie der erste. Das ist wohl eigentlich ein Rosengarten aber jetzt blüht natürlich noch nichts.
Noch am selben Tag haben wir unser langersehntes Auto gefunden: Vici hat im Internet eins entdeckt, das in Hastings zum Verkauf steht. Wir haben immer mal wieder ein bisschen nach Autos geguckt aber nie so richtig gesucht. Der Verkäufer hat geantwortet, dass das Auto schon verkauft ist, er hätte aber noch einen Freund der seins auch loswerden will. Noch am selben Tag konnten wir es uns angucken. Ein Ford Laser, golden, Baujahr 1989, 1400$. Wir sind einmal Probe gefährden, haben TÜV, Reifen, Beleuchtung etc kontrolliert und direkt beschlossen es zu kaufen. Mittwoch sollten wir es bekommen. Dann sind wir noch ins Warehouse und ich habe mir Gummistiefel besorgt, mit Blick auf die Wetteraussichten der nächsten Woche.
Montag mussten wir dann leider wieder arbeiten, und zwar als einzige. Chrissy, Ilario, Sebi und Alex wurden angerufen, dass sie nicht arbeiten müssen, weil es ja den ganzen Tag regnen soll. Was nicht passiert ist, es hat gar nicht geregnet. Aber Vici und ich mussten wieder auf die Apfeplantage, jetzt Clipping statt Bäume festbinden. Dabei muss man in jeder Reihe einen Wasserschlauch an einen Draht anclippen, mit etwa 400 schwarzen Clips pro Reihe. Leider befindet sich der Draht noch unter Kniehöhe, sodass man die ganze Zeit gebückt stehen und gehen muss. Bisher haben wir noch nie mehr als 4 Stunden geschafft, dann konnten wir uns einfach nicht mehr bücken und sind nach Hause gefahren. Wir müssen noch das ganze Feld machen, das wird wohl bis Donnerstag oder Freitag dauern. Ladi, der Typ der das Ganze organisiert, meinte schon es gibt noch so ein Feld, wo Clipping gemacht werden muss, und das ist dreimal so groß. Aber wir werden ihn fragen ob wir danach nicht IRGENDetwas anderes machen können, man muss sich den Rücken ja nicht völlig kaputt arbeiten. Am liebsten würden wir ja mal ins Packhouse, da ist Chrissy, oder wieder Kartoffeln sortieren, das war abgesehen vom Wetter sehr entspannt.
30.09.14, 16:22, Hastings
Als wir am Montag bei Pak'n'Save einkaufen waren (irgendwie müssen wir da fast täglich hin, aber inzwischen haben wir wenigstens aufgehört dauernd Nudeln zu machen und versuchen uns an gesunder Ernährung) haben wir zufällig unseren Autoverkäufer getroffen. Wir waren etwas skeptisch, weil r vorher zu uns gesagt hatte, dass wir das Auto erst ab Mittwoch haben können, weil er es vorher noch braucht, und er war aber mit einem anderen da. Und dann war er gerade dabei schon wieder jemandem sein Auto zu zeigen, der es offenbar kaufen wollte. Wir wollten mal gucken, ob ihm die Sache unangenehm wird, also haben wir ihn angesprochen und etwas zur Registrierung gefragt. Er meinte dann plötzlivh, wir könnten das Auto doch jetzt sofort haben, er hätte jetzt schon ein Neues für sich selbst. Ich fand die ganze Sache irgendwie komisch, aber Vici und Chrissy wollten das Auto (wir haben es Kevin getauft...) unbedingt sofort haben. Wir haben bezahlt und uns für den nächsten Tag mit ihm  verabredet um zur Post zu gehen, dort muss man ein Formular ausfüllen damit wir als die neuen Besitzer registriert werden. Irgendwie hatte ich erwartet, dass er nicht auftaucht (er ist übrigends Pole...)  aber es ist alles nach Plan gelaufen. Bis wir wieder eingestiegen sind und der Motor nicht mehr angesprungen ist. Schwierigkeiten hatten wir damit schon vorher, wir haben noch ein paar Stunden zuvor die Batterie austauschen lassen, die war fast alle, wir hatten gehofft, dass es daran liegt. Glücklicherweise standen wir zufällig vor einem Reparatur service, die haben uns erstmal geholfen Kevin abzuschieben, dann ist er auch angesprungen. Wir sind direkt wieder zu der anderen Werkstatt gefahren, weil die da vorher so freundlich waren und uns auch tatsächlickh die billigste und nicht die beste Batterie angedreht haben. Ergebnis: Der Anlasser ist kaputt, Kevin bleibt erstmal dort und sie gucken ich an, ob man das noch reparieren kann oder ob er ausgetauscht werden muss. Es ist wirklich ein Witz, am ersten Tag. Ich wäre ja dafür gewesen, dass wir erst einen Check in der Werkstatt machen, bevor wir das Auto kaufen, aber ich wurde überstimmt. Ist aber alles nicht so tragisch, das Auto hat ja nur 1400$ gekostet und wir wären bereit gewesen bis zu 3000$ dafür auszugeben, von da liegen wir noch in unserem Budget auch wenn es jetzt etwas teurer wird. Bei dem Preis haben wir schon damit gerechnet, dass wir irgendwas machen lassen müssen, vor allem weil Kevin ja auch nicht mehr der jüngste ist. Und besser es ist jetzt etwas kaputt, wo wir einen festen Wohnsitz und ein Einkommen haben, als später, wenn wir auf der Reise sind. Sonntag haben wir uns nämlich zu dritt zusammengesetzt und eine Reiseroute ausgearbeitet:
Bis Anfang Januar wollen wir noch hier bleiben und arbeiten, damit wir dann genug Geld haben um zu reisen. Wir wollen erstmal nochmal ganz in den Norden, über Rotorua (Maoriexperience und heiße Quellen) und Taupo (Fallschirmspringen, Rafting) auf die Coromandel Halbinsel und ins Northland (Tauchen, Wasserfallpark), dann mit einem Zwischenstop nach Wellington, die Hauptstadt Neuseelands die ganz im Süden der Nordinsel liegt. Dafür werden wir wohl mindestens den ganzen Januar brauchen. Von Wellington kann man dann mit der Fähre auf die Südinsel fahren (Autofähre) und dann wollen wir einmal ganz rundherum um die Küste der Südinsel. Zuerst zu diesem riesigen Nationalpark, dort kann man Kayak fahren und Reittouren machen, und natürlich den zugehörigen Berg besteigen. Von den anderen Städten auf der Südinsel haben wir noch nicht so viel gehört, dort werden wir spontan sehen, was wir uns so angucken wollen. Es geht dann einmal um die südlichste Spitze, Invercallgirl, herum und dann wieder hinauf, nach Christchurch und Kaikoura, die beste Stadt wenn man mit Delphinen schwimmen oder Wale beobachten will.
Das war jetzt nur eine sehr kurze Zusammenfassung unserer ausführlichen Planung, wir haben noch viel mehr Stationen und Aktivitäten aufgelistet, ich habe es schon gar nicht mehr im Kopf. Irgendwann werden wir uns dann auf der Südinsel noch einmal Arbeit suchen, denn leider wird das was wir jetzt verdienen nicht für das ganze Jahr reichen.
Hauptsache Kevin erholt sich wieder, wir würden auf der Südinsel dann gern auf Campgrounds zelten statt in Hostels zu wohnen, um das "richtige" Backpacker leben auch mal kennenzulernen.
Anmerkung: Haben gestern endlich einen Fernseher bekommen (Flatscreen), unserer wurde ja geklaut bevor wir hier eingezogen sind. Erstmal ausprobieren, und was läuft wohl? Castle! Hätte nicht gedacht, dass es dass hier gibt, jetzt fühle ich min hier noch in ganzes Stück wohler.
Wir haben übrigends eine neue Mitbewohnerin, sie heißt Karen und kommt aus Schweden. Sie ist eigentluch sehr nett aber auch über zeugte Veganerin, daher gibt es jetzt hier überhaupt kein anderes Thema mehr. Wir können es wirklich nicht mehr hören, wie grausam es doch ist, Fleisch zu essen, und was es alles für leckere Ersatzprodukte gibt. Und wo überall Tierprodukte drin sind. Z.b. in Softdrinks, Tabak, Zucker,...

Montag, 22. September 2014

Mit Musik geht alles viel leichter, sogar Kartoffeln stampfen ~ Max und die Piraten

23.09.14, 16:21, Hastings
Vorgestern, am Sonntag, hatten wir einen weiteren Gammeltag. Chrissy und ich sind zu einem Park in oder Nähe gegangen, den wir wirklich sehr schön fanden. Er gehört zu irgendeiner asiatischen Partnerstadt von Hastings und wurde auch dementsprechend gestaltet.
Seby hatte erst Montag Geburtstag, aber irgendwie wurde das eher Sonntag gefeiert. Ilario und Alex haben ihm schon am Sonntag ihre Geschenke gegeben und für ihn gekocht. Merkwürdig.
Gestern waren wir nur ca. eine Stunde bei der Arbeit, dann hat es von einer Sekunde auf die nächste angefangen zu hageln und regnen, außerdem war es extrem windig. Also sind wir gleich wieder nach Hause gefahren, es sah nicht aus, als ob es noch besser werden würde. Seby, Ilario und Chrissy waren auch schon zu Hause als wir gekommen sind. Wir hatten uns schon auf einen schönen freien Montag gefreut, als Ladi (unser Arbeitgeber) anrief und meinte wir müssten zwar nicht mehr zurück aber er braucht zwei Mädels die für ein paar Stunden im Packhouse arbeiten. Wir haben gelost und es hat Chrissy und mich getroffen. Kein Problem, dachten wir, denn Packhouse bedeutet ja drinnen, also egal dass es draußen stürmt. Falsch gedacht.
Ladi hat und gefahren und es stellte sich heraus, dass wir nur AN einem Packhouse arbeiten sollten, d.h. es gab eins in der Nähe.
Am Anfang fanden wir den Job eigentlich ziemlich cool, das Wetter war gerade mal etwas besser und auch warm. Wir standen auf einem Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde, auf so kleinen Plattformen, wie bei der Müllabfuhr. Während der Traktor über das  Kartoffelfeld gefahren ist, sind die Kartoffeln (und ziemlich viele Stöcker und Dreckklumpen) auf einem Fließband auf dem Anhänger an uns vorbei "gefahren" und wir mussten alles was nicht Kartoffel war oder matschig aussah einfach aufs Feld schmeißen. Das ist sehr entspannt und ziemlich witzig. Aber es ist immer windiger geworden und die ganzen Holzsplitter und deer Staub sind immer in unsere Richtung geflogen, sodass wir irgendwann alles in den Augen hatten und nichts mehr sehen konnten. Und dann hat es wieder geregnet, es wurde immer kälter. Wir haben die ganze Zeit gesungen und fanden es eigentlich immer noch alles ziemlich toll aber nach ein paar Stunden waren wir von oben bis unten nass und Schlamm bespritzt, Hände und Füße sind zu Eisklötzen mutiert. Als es dann auch noch gehagelt hat, hat sich der Traktorfahrer (der gar nicht viel alter war als wir) erbarmt und uns kurz in sein Führerhaus gelassen, wo es unheimlich warm war, er saß dort im T-Shirt. Wir hatten uns schon dir ganze Zeit über ihn aufgeregt, weil er sich die ganze Zeit während des Fahrens zu uns  umgedreht hat und auch noch so blöd gergrinst hat, weil er im warmen und trockenen sitzen konnte. Nach einer Minute hat er uns aber wieder rausgejagt und wir haben versucht uns weiter bei Laune zu halten. "All of me" - zweistimmig. Als ich Chrissy gefragt habe, wie ich meinen Blogeintrag zu dieser Zumutung nennen sollte, und sie meinte es gibt da ein Lied, da heißt es "Mit Musik geht alles viel leichter, sogar Kartoffeln stampfen". Es stellte sich heraus, dass wir als Kinder das gleiche bescheuerte Computerspiel hatten (Max und die Piraten) und uns beide noch an dieses Lied erinnern konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon einen Zustand erreicht, indem wir uns nur noch vor Verzweiflung totgelacht haben. Und Ladi haben wir verflucht. Packhouse, sehr witzig. Wir hatten gehofft, dass er uns auch abholt, damit wir ihn ordentlich zusammen falten können. Aber er hat sich wohl nicht getraut. Vici hat sich totgelacht, als wir nach Hause gekommen sind,  unsere Gesichter waren komplett mit Schlamm bespritzt, durch meine Brille konnte ich so ungefähr gar nichts mehr sehen.  

Aber man fängt hier an, alles im Nachhinein als " interessante Erfahrung" zu betrachten, egal wie schrecklich es war. Eine Einstellung die ich mir gerne auch für die Zeit nach Neuseeland bewahren würde.
Heute ging es dann wieder zu unseren "geliebten" Bäumen. Wir haben ja gestern nur eine Reihe geschafft, also haben wir uns heute richtig beeilt und siehe da, 800 Bäume statt den 600, die wir sonst schaffen.

Samstag, 20. September 2014

She works hard for her money ~ Donna Summer

20.09.14, 13:34, Hastings

Die erste Arbeitswoche liegt hinter uns. Vici und ich haben auf einer Apfelplantage gearbeitet, 25.000 Bäume gibt es dort. Unsere Aufgabe ist es, die Bäume (deren Stamm gerade erst so dick ist wie ein Stock) mit einem Plastikband an Drahtseile zu binden. 600 Stück pro Tag. Alle halbe Stunde kam Gus vorbei, unser Arbeitgeber. Und jedes Mal hat er sich beschwert, dass unsere Knoten nicht fest genug seien. Schon nach dem ersten Tag (bzw nach den ersten Bäumen) hatten wir fünf Blasen an den Händen. Am zweiten Tag musste ich zwei Finger bandagieren weil jede Bewegung wehtat. Am dritten Tag haben sich die Nägel leicht vom Nagelbett abgelöst, ich hätte gerne einen Blogeintrag geschrieben, aber es ging einfach nicht. Außerdem haben wir uns mehrmals mit dem Cutter geschnitten, mit dem wir das Band abgeschnitten haben. So ist das wenn man nicht pro Stunde sondern pro Baum bezahlt wird, man will natürlich so viel wie möglich schaffen. Immerhin, 20 cent pro Baum, also 120$ pro Tag. Damit rückt das Auto langsam in Sichtweite. Gefahren werden wir immer von zwei Mädels, die nebenan wohnen und auch mit uns zusammen arbeiten. Zum Glück dürfen wir beim arbeiten Musik hören, und wir nehmen uns immer Nudeln, Schokolade und Chips mit um den Tag zu überstehen.




Eigentlich geht es die meiste Zeit ganz gut, wenn man einfach versucht so schnell wie möglich zu arbeiten. Wir arbeiten von 7:30 bis 17 Uhr (die letzten Tage haben wir allerdings schon um 16 Uhr Schluss gemacht, die Demotivation........) und machen drei Pausen. Wenn wir es dann endlich geschafft haben, wird der Abend dafür umso schöner. Alle sitzen entspannt zusammen, spielen ein bisschen Gitarre und singen. Vorgestern haben Ilario und Sebi versucht uns einen italienischen Zungenbrecher beizubringen, und wir ihnen im Gegenzug Zehn zahme Ziegen ziehen zehn Zentner Zucker zum Zoo. Und wir haben Irgendwie Irgendwo Irgendwann gesungen, was die Jungs nicht mal aussprechen konnten. Am nächsten Morgen konnten sie sich nicht daran erinnern, so bekifft waren sie. Das ist wie deren Religion, sie beten das Gras förmlich an und wollen alle davonüberzeugen, genau wie vom Vegan sein. Gestern haben wir ein bisschen im Haus sauber gemacht und das fanden sie so nett von uns, das sie im Gegenzug für uns gekocht haben, vegane Lasagne. Dazu haben sie sogar mal den Esstisch leergeräumt, Wein und Servietten gekauft. Aber so ganz überzeugt hat uns die Lasagne dann nicht, es muss schon echtes Fleisch rein. Aber wir haben echt unheimlich Glück gehabt mit unseren Mitbewohnern, vorgestern waren wir abends bei Pizza Hut und es war ziemlich kalt draußen, da haben sie uns mit dem Auto abgeholt weil sie grad in der Nähe waren.

Gestern, am Freitag, hatten wir so ziemlich den härtesten Arbeitstag bisher. Es war zum Ende hin unheimlich heiß, das Tape das wir uns um die Finger gewickelt haben (hat Gus uns freundlicherweise besorgt, um unsere Finger nicht völlig zu zerstören)  ist nur noch weggerutscht, Rückenschmerzen haben wir dann auch bekommen, weil manja die ganze Zeit runter gucken muss. Wir haben auch nur 600 jeder gemacht, obwohl wir am Ende eigentlich noch eine halbe Stunde über hatten. Aber wir waren zu erledigt, haben uns nur noch ins Gras fallen lassen. Ich habe mich selten so über das Wochenende gefreut.

Chrissy ist Montag Abend gekommen, sie wohnt auch in unserer "WG". Aber sie arbeitet nicht mit Vici und mir zusammen, sie jätet Unkraut auf einem Zwiebelfeld. Da sie Montag noch nicht gearbeitet hat, ist sie heute, am Samstag noch für ein paar Stunden arbeiten gegangen. Vici und ich waren in der Innenstadt frühstücken (Blaubeere an am es mit Sahne, Sirup, Früchten und gebackenen Bananen, Mjam!) und dann ein bisschen shoppen.

Hastings ist die erste Stadt, in der es eine vernünftige City gibt und nicht nur drei schmuddelige Asiaimbisse und merkwürdige Strickläden. Es gibt viele tolle Klamottenläden (schrecklich wenn man eigentlich Geld und Platz im Rucksack sparen muss...aber wir haben trotzdem beide was gekauft ;) ) und so kleine Kramsläden, in denen es wirklich alles gibt, und zwar sehr billig. Makeup, Schmuck, Kleidung, VERkleidung, Küchenzubehör, Bastelsachen, Kerzen,... Wir lieben diese Läden. Da Sebi Montag Geburtstag hat, haben wir auch gleich Geschenke für ihn besorgt. Wir kennen ihn ja erst seit einer Woche, deshalb waren wir da jetzt nicht so kreativ. Wir haben eine Duftkerze, Rächerstäbchen, eine kleine Leinwand mit Bob Marley drauf, eine "28th Birthday" Tasse und ein Happy Birthday Banner.

Heute Abend geht es nach Napier zum feiern, das kann man hier in Hastings nämlich definitiv nicht. Und morgen wird unser Chilltag, da sind wir uns einig. Die nächste Woche wird anstrenegend genug. Aber wenn wir alle Bäume auf der Plantage verknotet haben, dürfen wir zum Glück etwas anderes machen, Gus meinte er hätte schon was und das wäre einfacher, er hat aber nicht gesagt was. Wenn wir in unserem Tempo weiter machen, müssten wir nächste oder über nächste Woche fertig werden.

Ich bon wirklich froh, das wir hier so lange bleiben können. Wir haben uns total eingelebt, die Wohnung ist nett, die Leute auch, man fühlt sich zu Hause.

Samstag, 13. September 2014

I am the singer, there's a voice in my soul ~ Chris Schummert

13.11.14, 10:09, Hastings
Am Donnerstag wollten wir eigentlich noch ein bisschen Whakatane angucken, aber es hat in Strömen geregnet. Nachdem wir vergeblich irgendeinen Wanderweg der uns in der Informationszentrale empfohlen wurde gesucht haben, waren wir klitschnass und hatten die Nase voll. Also haben wir uns in den Aufenthaltsraum des Hostels gelümmelt und den ganzen Tag mit Decken in den Sesseln gesessen, Tee getrunken, Schokolade gegessen und Naked & Afraid geguckt. Muss ja auch mal sein.
Am nächsten morgen gab es eine freudige Überraschung: Chrissy hat sich endlich mal gemeldet. Und obwohl wir schon um 10 zum Bus mussten, wurde sie von den Leuten von der Farm auf der sie Work for Accomodation gemacht hat noch zu uns gebracht, sodass wir wenigstens ein bisschen Zeit zusammen hatten und weiter planen konnten. Chrissy hatte mehr Glück mit ihrem Farmstay, sie war auf einer Schaffarm und musste nur Unkraut jäten, die Leute dort waren sehr nett und waren damit einverstanden, dass sie nur eine Woche bleibt. Sie kommt Montag zu uns nach Hastings.
Nach sechs Stunden Fahrt mit dem Bus sind wir angekommen und ins Sharehouse eingezogen. Das ist wie ein kleines Apartment mit mehreren Schlafzimmern, einer kleinen Küche, Wohnzimmer und Bad. 





Hier wohnen nur Leute, die Fruitpicking bei dem gleichen Arbeitgeber machen und dort fangen auch wir Montag an. Hier wohnen zwei Italiener und ein Engländer, alle sind Mitte 20. Von den Italienern ist einer sehr still und sieht auch aus wie ein Italiener, der andere sieht aus wie ein Bob Marley Verschnitt, mit Rastalocken und allem. Er hat auch eine Gitarre :'). Der Engländer ist sehr gesprächig und lustig. Gleich am Anfang haben wie uns gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn sie in der Wohnung kiffen, was für ein Klischee. Der Rasterlocken Italiener hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Bob Marley Lieder auf Gitarre zu lernen. Er und der andere Italiener haben den ganzen Abend zusammen gespielt und gesungen, das hörte sich sogar ziemlich gut an, obwohl Reggae nun wirklich nicht meins ist. Natürlich wollten sie dann auch wissen ob wir Instrumente spielen und so bin ich auch dazu gekommen meine "Künste" zu präsentieren. Vici und ich haben ihnen "Über den Wolken" vorgesungen, sie waren ganz angetan und konnten nicht. verstehen, warum wir das so lustig fanden.
Für heute haben sie uns dann direkt eingeladen mit ihnen zu den Hot Springs zu fahren, auch so eine Art heiße Quelle zum baden, denn im Gegensatz zu uns haben sie ein Auto.
18:38
Die Hot Springs waren unglaublich! Nicht wie die Hot Salt Walter Pools, wie ein Schwimmbad/ Man bezahlt dort keinen Eintritt, es wurde einfach ein kleines Becken mitten in den Berg gebaut mit einer Verbindung zum Wasserfall, aus dem sehr sehr heißes Wasser direkt in die zwei Pools fließt. Man steht also auf einer Plattform und kann das ganze Tal und den Fluss überblicken, der hindurch fließt. 






Die Fahrt war schon mehr als abenteuerlich, es ging in unglaublichen Kurven die  grünen Berge hinauf. Und plötzlich sind wir mitten durch einen Fluss gefahren! Nachdem wir uns einige Zeit am heißen Wasser erfreut haben (die Gitarre war übrigends auch mit von der Partie) kam eine ganze Gruppe von jungen Leuten, wie sich herausstellte alles Deutsche, natürlich. Es war sehr lustig mit ihnen. Wir sind dann noch den Berg hinunter geklettert, zum Fluss, und das Ganze Barfuß. Einer der deutschen wäre fast runter gefallen, weil es ungeheuer steil runter ging und alles voller Matsch war, aber alle haben es geschafft. Wir sind in den riesigen reißenden Fluss gesprungen, der mega kalt war. Aber was für ein tolles Gefühl! Und danach direkt wieder in die Hot Springs. Unsere drei Mitbewohner haben die deutsche Gruppe direkt für heute Abend zum Pizzaessen eingeladen. Alex, der Engländer, meinte die beiden Italiener machen die beste Pizza der Welt, wir sind gespannt und hungrig.


Mittwoch, 10. September 2014

The haters gonna hate and the shakers gonna shake ~ Taylor Swift

Totale Eskalation - Shirley hat uns heute einfach raus geschmissen. Und so kam es dazu: Heute morgen haben wir wie immer um sechs die Kühe gemolken und waren danach total durchnässt, weil es geregnet hat. Es war auch ziemlich kalt. Nach dem Frühstück kam Shirley zu uns und meinte, dass wir uns entscheiden sollten ob wir heute Peter helfen zwei Kühe zu schlachten oder das Haus putzen. Ersteres war für uns keine Option, also putzen. Aber etwas merkwürdig fanden wir das schon, wir sollten ja trotzdem abends noch melken und als wir gekommen sind hat sie noch zu uns gemeint, dass die Work & Traveller beim Arbeiten für Unterkunft und Verpflegung oft ausgenutzt werden und wir bei ihnen aber nur drei Stunden am Tag arbeiten müssten. Später hieß es dann, dass wir entweder zusammen abends UND morgends melken müssen oder uns eben aufteilen - das wollten wir aber nicht. Wir haben aber nichts gesagt wegen dem Putzen. Sie hat nicht gesagt wann wir das machen sollen, also haben wir angenommen irgendwann heute, auf jeden Fall vor dem melken um 15 Uhr. Da es im ganzen Haus mega kalt war, haben wir uns für eine halbe Stunde ins Bett gelegt. Gegen 11 kam Shirley plötzlich in unser Zimmer gerannt und hat uns wie eine Furie angebrüllt, sie hat so schnell geredet, dass ich erstmal gar nichts verstanden hab. Jedenfalls hat sie sich tierisch aufgeregt, wir hätten mal eine einzige Aufgabe gehabt mit dem Putzen, und stattdessen würden wir da rumliegen. Und sie und Peter würden die ganze Zeit nur ackern (obwohl eigentlich nur Peter arbeitet, sie sagt immer sie hat Rückenschmerzen und raucht den ganzen Tag) Außerdem wären wir total undankbar, würden nie sagen, das das Essen gut geschmeckt hat oder uns dafür bedankt. Und wir würden immer in unserem Zimmer sitzen und nie mit ihnen reden. Was definitiv nicht stimmt. Dann meinte sie wir würden in Neuseeland mit dieser Einstellung nicht weit kommen und das wir jetzt sofort packen können und Peter uns in die Stadt fährt. Wir waren total geschockt, ich hab ihr noch hinterher gerufen, dass sie uns ja nicht gesagt hatte, wann wir saubermachen sollten, aber sie hat nicht zugehört und danach haben wir sie auch nicht mehr gesehen. Total erschrocken haben wir dann ganz schnell unsere Rucksäcke gepackt und haben uns von Peter fahren lassen. Der war freundlich wie immer und hat kein Wort darüber verloren. Er hat uns dann in der Stadt abgesetzt und wir sind zur Bibliothek und haben mit dem freien WLAN dort schnell nach Hostels in der Gegend gesucht, Busse fahren hier nur einmal am Tag und müssen im Voraus gebucht werden. Erstmal ergab die Hostelsuche 0 Treffer, alles besetzt. Wir waren schon etwas verzweifelt, aber dann hab ich bei einem Hostel angerufen und sie hatten doch noch was frei. Hier bleiben wir jetzt bis Freitag, unser Bus nach Hastings war ja schon gebucht. Es ist ein richtig schönes Hostel, alles ist neu und total sauber, auch Küche und Toiletten. Der Aufenthaltsraum ist riesig, es gibt einen Fernseher, jede Menge gemütliche Sessel und einen Billardtisch. Die Leute sind auch super, in unserem Zimmer schläft noch eine nette Deutsche, wir haben einen jungen Engländer kennengelernt, der sogar ein bisschen Deutsch konnte und der Besitzer des Hostels hat uns gleich gefragt ob wir auf der Kuhfarm waren, als wir erzählt haben, dass wir von einer Farm geschmissen wurden. Er kannte Shirley und Peter und meinte dass sie sehr schwierig und merkwürdig sind.
Ich wollte dir ganze Sache nicht so auf uns sitzen lassen, deshalb habe ich Shirley eine Mail geschrieben. Ich hatte keine Lust mich mit ihr am Telefon zu streiten, wenn sie sich einmal in Rage geredet hat... Also jedenfalls habe ich lang und breit, in bemüht freundlichem Ton erläutert, dass wir sie auf keinen Fall verärgern wollten und am Anfang auch Spaß hatten, dass wir das neunmal merkwürdig fanden plötzlich noch mehr arbeiten zu müssen, es aber trotzdem getan hätten ohne uns zu beschweren, und noch einmal dass wir ja nicht wussten, das wir es sofort machen sollten. Dann habe ich noch geschrieben, dass ihre Reaktion total kindisch war, sie hätte doch einfach sagen können, wenn sie etwas stört an unserem Verhalten, oder uns wenigstens zuhören. Und dass ich es unverschämt finde, jemanden so runterzuputzen und vor Allem zu sagen, dass wir so in Neuseeland nicht weiterkommen, sie kennt uns ja gar nicht. Außerdem, dass ich es nicht leiden kann, wenn Leute so unehrlich sind, einen Tag zuvor meinte sie noch zu mir dass sie Vici und mich total gerne mag_ und dass sie versteht dass die Arbeit gewöhnungsbedürftig für uns ist. Gleich am Anfang habe ich geschrieben, dass ich keine Antwort erwarte und mich damit nicht rechtfertigen will, es gab nur ein par Dinge, die ich ihr sagen wollte, aber sie hat uns ja keine Gelegenheit gelassen. Natürlich hat sie trotzdem geantwortet:

" You were told we only needed one in shed at time.you chose to do it together..
6am until 8.30 is 2 and a 1/2 hours
3.15 till 1/4 to 5 is 2 hours
So house work lol
And we don't like lies yous love animals.
This letter shows me more of selfish attitude ."

(Zu den Tieren: Als ich sie angeschrieben habe wegen des Farmstays habe ich geschrieben das wir beide Tierlieb sind, beide Hunde haben und ich außerdem reite. Ihre Hunde haben wir auch die ganze Zeit geknuddelt, bei den Kühen...naja wie das halt ist wenn man die ganze Zeit von ihnen getreten wird und den Mist an Händen und Gesicht hat. Aber wir haben uns nie beschwert und die Arbeit immer so gut wir konnten gemacht.)

Meine Antwort darauf:

"lol"

Unsere Freiheit haben wir mit einer sehr scharfen Pizza von Pizzahut zelebriert und uns natürlich ununterbrochen über Shirleys Verhalten ausgelassen.

Dienstag, 9. September 2014

Welcome to my life, you see it isn't easy but I'm doing alright ~ Sunrise Avenue

Whakatane, 09.09.14, 21:00
Eigentlich wollten wir ja ein paar Wochen hier bleiben. Gestern Abend hat sich das aber erledigt, Shirley meinte plötzlich wir sollen das nicht persönlich nehmen oder so, aber sie hätte das Gefühl, das die Arbeit hier uns keinen Spaß macht. Uns müsste klar sein, dass sie nur Leute für vier Wochen nehmen (das hatten sie aber vorher nicht gesagt) und sie hätten da zwei Leute die unbedingt herkommen wollen. Also sollten wir uns bis zum nächsten Morgen überlegen, ob wir vier Wochen bleiben oder gleich wieder fahren. Ich finde es eigentlich schön hier, natürlich kann man nicht viel machen, es fährt ja kein Bus in die Stadt. Aber die Landschaft ist toll, man kann sich einfach irgendwo hinsetzen und lesen, ich finde für vier Wochen ist das OK. Auf das ständige früh aufstehen und fünf Stunden am Tag Kühe melken hätte ich jetzt keine große Lust - die Viecher sind echt aggressiv dabei. Also zwei oder drei Wochen hätte ich lieber gehabt, aber vier wären von mir aus auch gegangen. Aber Vici wollte auf keinen Fall so lange bleiben (sie stellt sich ein bisschen an mit dem Dreck usw.). Also hab ich die ganze Nacht über legt, was ich jetzt machen soll. Ich finde es zwar schön hier, muss aber nicht zms Verrecken hier bleiben. Viel mehr ging es mir darum, nicht schon wieder woanders hin zu wollen. natürlich heißt es work and TRAVEL, aber deshalb muss man nicht innerhalb von zwei Wochen an vier Orten gewohnt haben. Man kann sich nie richtig ein gewöhnen, außerdem ist es sehr ne eben auf trieben sich immer um Unterkunft, Essen, Jobsuche und Geld sparen zu kümmern. Davon hätte ich gern mal ein paar Wochen Pause gehabt. Also habe ich über legt allein weiter zu machen oder versuchen sie zu über reden oder eben mit ihr die Farm jetzt schon zu verlassen. So richtig geeinigt haben wir unns nicht, am nächsten Morgen meinte war sie dann nicht mehr ganz so abgeneigt. Aber mir ist klar, dass sie die ganze Zeit rummeckern wird, wenn wir bleiben. Also habe ich Shirley die Situation erklärt, als wir die Kälber gefüttert haben. Und sie meinte wir könnten ja bis Freitag bleiben. Das ist zwar auch nicht so viel Zeit, aber wenigstens genug, um uns in Ruhe um Unterkunft und Job in der nächsten Stadt zu kümmern. Und mit ein bisschen Glück zeigen sie uns wenigstens noch die Wasserfälle hier, das mit der Bootstour wird in der kurzen Zeit wohl nichts werden. So sind wir beide relativ zufrieden. Gestern hat Shirley uns runter in die Stadt gefahren, da haben wir erstmal Schokolade gekauft, sind ein bisschen rumgelaufen und haben Postkarten geschrieben.




Heute wollten wir zum Fluss, da soll es eine Art Strand geben, den wir aber nicht gefunden haben. Also haben wir uns einfach ins Gras gesetzt und schön in der Sonne entspannt und gelesen, bis wir um 15 Uhr wieder zum Kühe melken mussten. Nach dem Melken fahren wir immer mit dem Quad zu den Kälbern, einige wissen noch nicht wie sie aus den Spezial Behältern trinken können und man muss sie mit aller Kraft hin schieben und ihnen dann den Finger ins Maul stecken, da nuckeln sie dann dran. Die älteren Kälber werden mit einem großen Wagen gefüttert, der am Quad hängt. In der Mitte ist der Milchtank und drumherum sind Euterähnliche Saugnäpfe, an denen je ein Kalb trinken kann. Wenn man damit auf die Weide fährt, scharen sie sich alle drumherum und stürzen sich darauf.
















Als nächstes würden wir am liebsten Rotorua (bekannt für Maorikultur und Geysire/heiße Quellen) und Taupo (dort gibtbes den riesigen Lake Taupo wo man super Skydiven kann). Aber erstmal brauchen wir einen Job, wir wollen uns ja auch ein Auto kaufen. Daher werden wir wohl in den Süden der Nordinsel,nach Hastings aufbrechen. Da gibt es viele Fruitpicking und Packaging Jobs. Chrissy ist wohl auch auf einer Farm hier in Whakatane aber etwas weiter weg und sie scheint kein WLAN und keinen Empfang zu haben, wir können sie überhaupt nicht erreichen.


Sonntag, 7. September 2014

Blue jeans and a little dirt - that's the closest you'll see me ~ Taylor Swift

07.09.14, 21:30, Wakatane
Wir haben es gestern tatsächlich zu den Hot Salt Walter Pools geschafft! Im Prinzip ist das ein Freibad am Fuße des Mt Manganui mit sehr sehr heißem und salzigen Wasser. Auf jeden Fall kann man sich dort super entspannen. 



Abends sind wir noch einmal in die Phoenixbar gegangen, um zu feiern, dass wir es im Harbourside Hostel mit unserem gruseligen Zimmergenossen über lebt haben. Der Typ ist mitten in der Nacht aufgestanden und stand dann minutenlang reglos vor unserem Bett und hat uns angestarrt, unglaublich gruselig. Heute war in Tauranga super Wetter, dass uns außer einem schönen Frühstück auf dem Balkon direkt am Meer nicht viel gebracht hat, wir saßen ja den ganzen Tag im Bus. Peter und SH haben uns von der Bushaltestelle abgeholt und sind dann mit dem Auto immer weiter und weiter gefahren, aus der schönen Hafenstadt Wakatane raus und mitten ins nirgendwo. Die beiden sind zum Glück total nett, sie sind schon älter und haben Enkelkinder. Sie haben ein Boot und haben uns versprochen, und mal mit zum fischen zu nehmen, denn dann kann man oft Delfine und Wale sehen! Das wäre natürlich Klasse, denn für eine Delfin Besichtigungstour muss man oft bis zu 100$ bezahlen.
Die Farm liegt mitten auf einem Berg, man kann leider nicht ins Tal oder auzfs Meer gucken. Aber es ist wirklich wunderschön hier, außer Kuh- und Schafweiden gibt es hier überhaupt nichts. Überfall sind Berge und alles voller Grün. 





Das Haus ist okay, nicht besonders sauber oder aufgeräumt aber auch nicht dreckig. Unser Zimmer ist allemal gemütlicher als die Hostelzimmer. Wir bekommen drei Mahlzeiten täglich und dürfen uns jederzeit an Tee, Kaffee und heißer Schokolade bedienen. Dafür müssen wir täglich drei Stunden arbeiten.
Direkt nachdem wir angekommen sind haben wir Overalls bekommen, so was wir Latzhosen nur eben mit Ärmeln, und darüber noch eine Art Schürze und Gummistiefel. Darüber waren wir auch sehr froh, denn wir mussten die Kühe melken und dabei sind wir unglaublich dreckig geworden. Ja, Kuhmist. Zum Glück mussten wir wenigstens nicht per Hand melken. Wir standen in der Mitte zwischen zwei Stangen, dann sind auf beiden Seiten 20 Kühe gekommen, die sich mit dem Hinterteil zu uns gestellt haben. Für jede Kuh hat man dann so ein Teil mit vier Saugnäpfen, dass man zwischen den Hinterbeinen der Kuh durch fädeln muss und dann am Euter befestigt. Leider treten fast alle dabei oder pinkeln einen an. Das ist wirklich wiederlich. Aber wir haben es geschafft und im Anschluss wurden wir mit einem Quad zur Weide gefahren, das war ziemlich cool. Demnächst  dürfen wir auch selber mit den Quads fahren , darauf freuen wir uns schon. Und morgen früh um sechs sollen wir die Kälber füttern. Zum Abendbrot wurde uns ein Riesenteller aufgetischt: Fleisch, Kartoffeln, Mais, Rosenkohl und so ein komisches orangenes Ding, das wir nicht ganz einordnen konnten. Es hat auf jeden Fall geschmeckt und war eine schöne Abwechslung zu unseren sparsamen Mahlzeiten. Abends saßen die beiden dann im Wohnzimmer und haben XFactor geguckt - auf einem riesig großem HD Fernseher. Da haben sie auf jeden Fall gut investiert. Wir gehen früh schlafen, denn morgen müssen wir ja schon um halb sechs aufstehen.

Freitag, 5. September 2014

It took me by surprise ~ Maria Mena

03.09.14, 22:00, Tauranga
"Sorry, not at the moment". Diesen Satz durften wir gestern in etwa 100 mal hören. Wir sind in jede Bar und jedes Café gegangen und haben gefragt, ob es irgendwelche Jobs gibt, und wenn es putzen oder abwaschen ist. Ein paar mal haben wir unseren Lebenslauf da gelassen, aber gemeldet hat sich keiner. Im Internet haben wir Packaging Betriebe (also wo Obst verpackt wird) ausfindig gemacht und ich hab Überfall angerufen, auch nichts. In der Job Agency gab es ja auch nichts. Im Hostel haben wir Leute getroffen, die jetzt schon seit drei Wochen hier sind und keinen Job gefunden haben. Da wir definitiv nicht so enden wollen, haben wir u s über legt dann wenigstens Work for Accomodation zu machen: Also ein paar Stunden am Tag arbeiten und dafür Unterkunft und Essen umsonst bekommen. Wir haben im Internet ein paar Leute gefunden, die das anbieten, und heute kam tatsächlich eine Zusage! Sonntag geht es los nach Wakatane (also zufälligerweise genau die Stadt, in der Chrissy gerade ist!) Wir wissen nicht genau was wir da machen sollen und wo das ist,aber die Frau klang sehr nett und sie hat da irgendwie eine Farm auf der wir arbeiten sollen. Sie hatte auch schon oft Backpacker bei sich. Da ich unbedingt mal bei einem Kiwi wohnen wollte ist das super,  nicht ganz nach unserem Plan aberman muss eben improvisieren. So kann ich endlich mal mehr Englisch sprechen uns es ist sicher interessant, sich mit ihr zu unterhalten. Froh darüber, jetzt wieder einen Plan zu haben, haben wir heute mit viel besserer Laune Mount Manganui erkundet, einen Stadtteil von Tauranga mit einem Berg. Dort sind wir mit dem Bus hin gefahren und den wunderschönen Strand entlangspaziert. 


Es gibt dort überall kleine Inseln, die mit dem Land verbunden sind und auf denen es sogar richtige Wege gibt. Diese sind voll mit Bäumen und Vögeln die total komische Geräuschre machen - eherr wie Roboter oder Computer. Am Ende dieser Inseln gibt es nur noch große Steine auf die man klettern kann. dann steht man ziemlich hoch direkt über dem Wasser - und fühlt sich wie der King der Welt. 




Den Berg sind wir auch ein Stück hochgelaufen, die Landschaft ist einfach toll und dort laufen Schafe frei herum!







Ich wäre unheimlich gern ganz hoch gelaufen. Bis Sonntag müssen wir uns noch beschäftigen, was echt schwierig ist, denn hier gibt es nicht mehr viel zu sehen und wir wollen ja auch möglichst wenig Geld ausgeben. Und so amüsant ist es mit Vici eben nicht - sie ist wirklich nett und freundlich aber unterhalten kann man sich schlecht mit ihr.

1:58, 04.09.14, Tauranga
Ich habe so das Gefühl, das immer dann wenn irgendwie gerade alles beschissen ist und man nur noch nach Hause will etwas Gutes passiert. Wir hatten heute wirklich keinen Plan, was wir noch machen könnten. Im Nachbarort waren wir ja schon, woanders kommt man hier nicht hin, wenn man nicht so viel Geld ausgeben möchte. Eigentlich habe ich nie Probleme mich zu beschäftigen, aber hier ist das irgendwie anders. Man kann eben nicht den ganzen Tag zu Hause auf dem Sofa rumliegen und Serien gucken, shoppen gehen oder sich mit ein paar Freunden treffen. Also sind wir einfach in die andere Richtung gelaufen (entgegengesetzt von Mount Manganui) in der Hoffnung, das da irgendetwas ist oder man zumindest einen schönen Spaziergang machen kann. (Vici hatte eigentlich von Anfang an keine Lust und tatsächlich sind wir nur einmal im Kreis gelaufen, sonst steht man nur an der Autobahn). Also zurück ins Hostel und an der Rezeption fragen, was man noch machen kann. Wir wären gerne zu so einem Wasserfallpark gefahren, aber es fährt kein Bus hin, man kann nur mit dem Auto dahin. Aber für morgen haben wir uns die Hot Water Pools in Mt Manganui vorgenommen. Mit relativ schlechter Laune (es hat auch wieder geregnet) sind wir in den Aufenthaltsraum und haben dann eigentlich den ganzen Tag gelesen - was ich gar nicht schlecht fand. Ich habe 1000de Ebooks auf meinem Kindle und bin für den Nachmittag völlig ab getaucht. Vici hat nur ein Buch mit - ich Frage mich, was sie macht wenn sie damit durch ist. Heute Abend war eigentlich Film Nacht im Hostel, es werden zwei Filme geguckt und es gibt Hot Chocolate und Popcorn umsonst.Eigentlich wollten wir da hingehen, abends ist hier nicht wirklich was los. Dachten wir jedenfalls.Dann  kam es ganz anders, als zwei Typen im Hostel uns angequatscht haben. das passiert eigentlich dauernd, man erzählt sich kurz wo man herkommt, wie lange man bleibt, was man so vorhat. Der eine von ihnen war wohl Ende 20, der andere sehr alt, bestimmt schon 60. Ihn hat man sehr schlecht verstanden. Es stellte sich heraus, dass die beiden tatsächlich Neuseeländer sind aus Auckland gekommen sind, weil sie hier irgendetwas für ihre Arbeit erledigen mussten. Und dann haben sie und plötzlich ein Viererpack vom genau dem Alkohol vor die Nase gestellt, den wir am Tag zuvor getrunken haben. Irgendwas mit vodka und Himbeere. Sie meinten sie haben gesehen wie wir das getrunken haben und wollten uns das jetzt schenken - total verrückt! Wir haben uns dann zu ihnen gesetzt und uns bestimmt vier Stunden unterhalten, das war unheimlich interessant. Über die Maorikultur in Neuseeland , über das Essen (wir haben heute einen neuseeländischen Georgies Pie gegessen-

 eine Art deftiger Kuchen aus Blätterteig mit flüssigem Käse drin und Steakfleisch, dass eine komische weiche Konsistenz hat - unheimlich leckerr!), ob es schon mal Krieg in Neuseeland gab, über den Humor der Kiwis, wie sie hier Weihnachten feiern,... Alles was ich unbedingt wissen wollte. Der ältere hat  nicht so viel geredet, aber war sehr freundlich und hat immer laut mitgelacht. Sie haben hier wirklich einen komischen Humor aber man hat auf jeden Fall viel Spaß. Dann haben sie uns noch in zwei Bars geschleppt und uns gefühlt 100 Getränke ausgegeben, sodass wir schon ein ziemlich schlechtes gewissen hatten, Getränke sind hier echt teuer. Aber so läuft das hier. in der ersten Bar war gerade Quiz Nicht, das fanden sie blöd, sie meinten sie wollen uns was besseres bieten. in der nächsten Bar gab es richtig coole Livemusik, größtenteils Rocksongs und natürlich Lords. Als der eine zum hundertsten mal zur Bar gelaufen ist, hat er irgendwie noch einen Kanadier auf gegabelt, der wohl auch in unserem Hostel wohnt. der kam dann auch noch an unseren Tisch. aber die Musik war si laut, dass ich kein Wort mehr verstanden hab.
Dasie immer neues Bier geholt haben, hab ich irgendwann Stop gesagt und dann kamen sie mit Cola wieder - ohne Getränk wollten sie mich wohl nicht da sitzen lassen. Vici hat aber munter weiter getrunken und daher musste sie sich dann auf dem Rückweg über geben, was ihr ordentlich peinlich war. Brooke, der Jüngere Neuseeländer war ja noch dabei. Danach ging es ihr eigentlich sofort wieder gut aber er hat trotzdem darauf bestanden, uns beiden im Hostel eine heiße Milch zu machen, und wollte ihr noch Essen bringen und sie auf die Couch legen. Als wir also um halb 12 in der Küche saßen, kam eine junge Frau im Partyoutfit rein und hat sich zu uns gesetzt. Sie war total froh uns zu treffen, sie hat erzählt, dass sie eigentlich feiern gehen wollte mit einer Freundin, aber die ist schon total betrunken und schläft. Und dann ist sie ganz aufgeregt geworden und wollte unbedingt, dass wir mit ihr gehen, was wir dann auch gemacht haben. Sie war lustigerweise auch Neuseeländerin.
Der Club war ganz anders als deutsche Clubs, sehr groß und sehr hell, in Deutschland kann man ja richtig in der Masse verschwinden. daher haben wir uns am Anfang ziemlich unwohl gefühlt, vor Allem weil wir Hoodies an hatten, Haare nicht gewaschen und ungeschminkt. Hat aber natürlich niemanden interessiert. Die Mädchen tragen noch viel knappere Kleidung  als in Deutschland und alle tanzen so "intensiv", dass sie die ganze Zeit zu allen Seiten wild um sich schlagen. Merkwürdig war auch, dass sich sofort mehrere Leute zu uns gestellt haben und mit uns tanzen wollten, die haben uns gar nicht in Ruhe gelassen. Verrückt.

05.09.14, 21:14, Tauranga
Mal wieder ist alles anders gekommen als geplant: Da wir gestern ja verhältnismäßig lange auf waren wollten wir heute eigentlich ausschlafen und uns dann irgendwann auf den Weg zu den Hot Salt Walter Pools machen. Wir wurden aber um neun wachgeklopft und jemand vom Hostel sagte uns, wenn wir uns beeilen könnten wir heute in der Kiwiverpackung arbeiten. Da wir ja ohnehin Geld verdienen wollten und vor Allem Fruitpicking/Packaging ausprobieren wollten, haben wir unsere Pläne über Bord geschmissen und sind mit dem Bus wieder zum Mount Manganui. Nach etlichen Papierkram durften wir dann auch arbeiten. Ich hatte mit den Kiwis nicht mal Kontakt, ich habe die Kartons mit Folie und Förmchren ausgelegt, und sie dann aufs Fließband gepackt. Vici stand auf der anderen Seite des Fließbandes und musste die Kiwis in die Kartons packen, und das ziemlich schnell. So gesehen hatte ich den einfacheren Job, ich musste ja immer nur gucken, dass ich genügend Kartons vorbereitet habe, damit es auf dem Fließband nicht zu Lücken kommt. Ziemlich cool war, dass die ganze Zeit über in der riesigen Halle das Radio an war, und da kam die ganze Zeit gute Musik. Bestimmt fünft Taylor Swift Lieder :') Aber von dem Bewegungsablauf werde ich heute Nacht vermutlich träumen. Danach waren wir auch ziemlich erledigt aber sher zufrieden mit uns. Eigentlich wollten wir heute Abend nochmal in den Club von gestern gehen, aber wir haben nur noch kurz gegessen, gefischt und liegen jetzt im Bett und lesen. Die Hot Salt Walter Poold sind dann morgen dran, unserem letzten Tag in Tauranga.